Typ I & Typ II Muskelfasern

Dein Skelettmuskel besteht aus einzelnen Muskelfasern. Diese lassen sich aufgrund ihres mikro- und makroskopischen Aufbaus, ihres Stoffwechsels und der Kontraktionsschnelligkeit in verschiedene Muskelfasertypen unterteilen. Je nach Ausprägung unterscheidet man grob zwei Muskelfasertypen bzw. -arten.

 

Typ I Muskelfasern

Aufgrund ihrer Charakteristik werden die Typ-I-Fasern auch ST-Fasern (slow-twitch-fibers - langsam kontrahierend) genannt. Diese Muskelfasern sind rot, ausdauernd und langsam zuckend. Typ I Muskelfasern haben besonders viel Myoglobin (Muskelprotein, was Sauerstoff an den Muskel bindet). Die Energiegewinnung mit Sauerstoff geht nur recht langsam vor sich, dafür aber lang anhaltend. Bei allen Ausdauersportarten und beim Krafttraining mit höheren Wiederholungszahlen (15 Wdh. aufwärts) werden diese ST-Fasern angesprochen und trainiert.

 

Typ II Muskelfasern

Typ II Muskelfasern oder auch FT-Fasern (fast-twitch-fibres - schnell kontrahierend) genannt, sind weiß, schnell zuckend und kraftvoll. Typ II Muskelfasern haben im Gegensatz zu den Typ I Fasern wenig Myoglobin. Die Energiebereitstellung erfolgt ohne Sauerstoff. ATP (Adenosintriphosphat - Energielieferant in den Zellen) und Glykogen (einfachste Form der Kohlenhydrate) sind Hauptenergieträger, welche dem Muskel sehr schnell zur Verfügung stehen. Nur die weißen Muskelfasern sind in der Lage sich deutlich zu verdicken und an Querschnitt zuzunehmen. Dieser Prozess des Dickenwachstums der Fasern, wird durch intensives und schweres Krafttraining ausgelöst.

 

Der Durchschnittsmensch hat mehr Typ I als Typ II Fasern. Das heißt in Zahlen ausgedrückt einen Anteil von durchschnittlich 55% beim Typ I und 45% beim Typ II. Allerdings gibt es auch wenige Ausnahmeathleten die einen genetischen Vorteil haben und bei denen jeweils ein Muskelfasertyp deutlich überwiegt. Diese Menschen sind dann in der Lage, entweder mehr Gewichte zu stemmen / Muskeln aufzubauen (Typ II überwiegt) oder mehr Ausdauerleistung (Typ I überwiegt) zu vollbringen.

 

Ich hoffe, ich konnte dir mit dem Artikel helfen, die Anatomie des Menschen etwas besser zu verstehen.  

 

Viele Grüße, 

dein Christian